Schweinsgalopp

Zwei Mädchen und ich beschlossen, an einem Sonntagnachmittag einen Ausritt zu machen. Mit dem Wetter hatten wir Glück, denn es war ein schöner Herbsttag.

 

Da wir alle drei mit unseren Pferden (ein Hanno, ein Deutsches Reitpony und ich mit Nico) lange nicht im Gelände waren, hatten wir uns darauf geeinigt, dass es ein ruhiger Ausritt im Schritt und vielleicht ein wenig im Trab sein sollte. Außerdem waren unsere Pferde noch nie zusammen unterwegs. Also bummel- ten wir gemütlich durchs Gelände.

 

Ich ritt mit Nico voran (oh Wunder, eigentlich mag er das nicht - er läuft lieber hinterher!). Als wir an einer Weide mit in ganzjähriger Freilandhaltung lebenden Schweinen vorbeiritten, fing Nico an zu zögern, wollte schließlich nicht weiter und blieb stehen. Die beiden Mädchen ritten an uns vorbei. Ich versuchte, Nico dazu zu bringen, weiter zu gehen. Er wollte jedoch nicht, drehte sich um und fing an zu traben. Daraufhin versuchte ich, eine Volte zu reiten. Er wurde zwar etwas langsamer, aber in die Volte bekam ich ihn leider nicht, denn plötzlich ging das Pony hinter uns durch und der Hanno hinterher. Die beiden schossen an uns vorbei und da blieb es natürlich nicht aus, dass Nico auch durchging. In einem Abstand von ca. 10 Metern rasten wir hinterher. Mir spritzte der Dreck nur so ins Gesicht. Ich konnte machen, was ich wollte, Nico reagierte auf nichts. Es kam mir eine Ewigkeit vor, bis die Pferde in den Weg abbogen, aus dem wir vorher gekommen waren, wo wir sie wieder in den Griff bekamen. Ich hatte die eine oder andere von uns schon im Krankenhaus liegen sehen. Zum Glück ist alles gut ausgegangen.

 

Die Pferde beruhigten sich schnell wieder und wir konnten unseren Ausritt fortsetzen. Damit die Pferde nicht dachten, dass sie, nachdem sie durchgegangen waren, nach Hause durften, haben wir einen Umweg gemacht und sind einen anderen Weg zurückgeritten. Als wir wieder am Stall ankamen, waren wir fix und fertig und froh, dass wir alles gut überstanden hatten.

 

Trotzdem sind wir noch in die Halle gegangen und noch jeweils eine Runde Schritt, Trab und Galopp ge- ritten, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Da Nico ganz schön schnaufte (war alles wohl ein bisschen viel für ihn) habe ich vorzeitig aufgehört. Die beiden Mädchen sind noch eine Weile weiter geritten. Nach dem Trockenführen durften sich die Pferde dann noch gemeinsam in der Halle wälzen, was sie auch aus- giebig taten.

 

Trotz dieses Zwischenfalls war es ein schöner Ausritt. Es tat uns und den Pferden mal gut, draußen und nicht immer nur in der Halle zu reiten.

 

Am nächsten Tag hatte ich tierischen Muskelkater. Ich denke, Nico auch, denn er schlich beim Führen regelrecht hinter mir her. An diesem Tag habe ich auch nur ein wenig Bodenarbeit mit ihm gemacht und ihn noch etwas auf den Reitplatz gestellt, wo er sich noch ein wenig entspannen konnte.

 

Also, eins weiß ich genau, in Richtung Schweine reite ich nicht wieder!